Am 25.Februar 2020 wurden die ersten Virusinfektionen in Innsbruck gemeldet. Zum Hotspot und negativem Symbol der internationalen Ausbreitung des Virus wurde Ischgl. Trotz der Warnung am 5.März aus Island und anderen Ländern, dass ihre Touristen in großer Zahl infiziert wurden, reagierte Ischgl verspätet mit einem Lockdown. Superspreader haben dadurch den Virus in ganz Europa verbreitet. Tausende Urlauber aus 40 Ländern erkrankten z. T schwer, über 30 sind gestorben. (Correa-Martínez et.al., 2020; Gössling 2020, 2; Hopkins, 2020). Am 12.März mussten in Salzburg, Vorarlberg und Tirol, ab 16.März alle Skigebiete in Österreich ihren Betrieb einstellen.
Bereits mit dem ersten Auftreten der Pandemie hat die Regierung mit restriktiven Maßnahmen, die aufgrund des Infektionsgeschehens mehrmals revidiert und angepasst werden mussten, reagiert.
Unterstützungsmaßnahmen
Ein Bündel an Maßnahmen der Regierung sollten den katastrophalen wirtschaftlichen und sozialen Schaden eindämmen. Kurzarbeit, Härtefallfonds, Übernahme eines Teils der Fixkosten, Stundungen von Steuerzahlungen etc. wurden aufgelegt, um eine zu erwartende Insolvenzwelle zu mindern. Besonders hart betroffen, neben dem Tourismus und dem Reiseverkehr (Airlines, Reiseveranstalter und Reisebüros, Busunternehmen), waren die Kulturbetriebe (Theater, Museen, Galerien) und die verschiedenen Sektoren der Kunst (freischaffende Künstler etc.). Aber auch die tausenden KMUs und EPUs. Die österreichische Regierung stellte 38 Mrd. Euro (Bundeskanzler Kurz: „koste es was es wolle“) als Notmaßnahmen zur Verfügung, um den Lockdown abzufedern und möglichst viele Betriebe vor einer Insolvenz abzusichern und Härtefälle abzufangen. Das Hilfspaket wurde später auf 50 Mrd. Euro aufgestockt und adaptiert (vgl. Kunst und Kultur). Trotzdem werden viele EPUs und KMUs den Lockdown nicht überleben. Durch die monatelange Schließung und fehlenden Einnahmen, stehen viele Betriebe vor dem Ruin. Wirtschaftsexperten sprachen von Zombieunternehmen, d.h. von Firmen, die schon vor der Krise schlecht dastanden und durch Wirtschaftshilfen künstlich am Leben erhalten werden. Laut Kreditschutzverband sind 50.000 Betriebe (10% der österreichischen Unternehmen) davon betroffen. Ein Zeichen sind 2020 die durch die Unterstützungsmaßnahmen um 41,5% geringeren Firmenpleiten; die niedrigsten seit 1990. Wenn die Rückzahlungen (Stundungen) fällig werden, ist aber im Herbst mit einem starken Anstieg der Pleiten zu rechnen.
Positive Effekte des 1.Lockdowns
Österreich, Deutschland, Tschechien, Ungarn, Slowakei, u.a. konnten durch die restriktiven Maßnahmen (Abstand halten, Maske, Ausgangsbeschränkungen etc.) das Ziel zunächst bis Ende Mai 2020 erreichen. Entscheidend war Contact-Tracing, um bei Krankheitsfällen (Clusterbildung) die Verfolgung der Kontaktpersonen und durch Quarantänemaßnahmen eine zweite Ausbreitungswelle zu verhindern. Bereits Ende April konnte die Ausbreitung eingedämmt werden, das Gesundheitssystem war nicht überlastet. Der Reproduktionswert < 1 konnte erreicht werden. Allerdings war die Durchseuchungsrate noch sehr gering. Wesentlich für den Erfolg, Österreich gehörte zunächst bei der Eindämmung der Pandemie zu den Vorzeigeländern, war die rigorose Durchsetzung der Hygienemaßnahmen, wie das Abstandhalten und die Maskenpflicht in Supermärkten und in öffentlichen Gebäuden, sowie die Umstellung auf Home-Office.
Aber bereits Mitte Juli 2020 stiegen die Neuinfektionen auf das Niveau von Mitte Mai. Seit September wurden wieder Rekordwerte von Neuinfektionen registriert. Mehrere Staaten, wie Tschechien, Slowakei, Irland, Frankreich, Deutschland, haben deshalb aufgrund der exponentiellen Ausbreitung des Virus einen z.T. harten 2. Lockdown verhängt. Die Öffnung der Grenzen und die Zunahme des Reise- und Urlaubsverkehrs im Sommer 2020, aber auch die abnehmende Bereitschaft vieler Bürger die Maßnahmen einzuhalten, beschleumigte die Ausbreitung des Virus.
Ab 21.September konnten die Gastgewerbebetriebe in Wien unter strengen Regeln und Einschränkungen wieder öffnen. Die Öffnung war, da nicht rechtskonform, aber nur von kurzer Dauer.
Neuerliche Verschärfung der Maßnahmen
Seit Anfang September stiegen die Infektionszahlen, wie in den meisten Ländern, wieder stark an. Mehrere europäische Länder, darunter Österreich, verschärften deshalb ihre Regeln zur Eindämmung der Pandemie. Am 17.Oktober 2020 wurde in Österreich mit 1.747 Neuinfektionen in 24 Stunden, der höchste Wert seit Beginn der Pandemie registriert. Die Infektionszahlen stiegen rascher als in vielen anderen Ländern. Die Gründe waren Reiserückkehrer v.a. aus Kroatien und den Balkanländern, sowie intensive Sozialkontakte bei Hochzeiten und religiösen und privaten Feiern („geschlossene“ Veranstaltungen) und die nachlassende Bereitschaft die Maßnahmen zu befolgen.
Am 31.Oktober verkündete die österreichische Regierung als Reaktion einen (Teil)Lockdown, von 3. bis 30.November, der dann auf weitere 10 Tage verlängert wurde. Die bereits vom 1. Lockdown besonders betroffene Hotellerie, die Gastronomie und Kultureinrichtungen (Theater, Veranstaltungen), mussten wieder schließen. Die Pandemie wirkte sich katastrophal auf Kunst- und Kulturschaffende aus. Im November wurde der „Lockdown-Bonus“ für freischaffende Künstler erhöht; die Einmalzahlung wurde von 1.300 auf 2.000 Euro angehoben. Betroffen vom Lockdown waren jedoch nicht nur Künstlerinnen und Künstler, sondern auch Zulieferbetriebe, Management, Agenturen, Kuratoren, Marketing, Verwaltung, Technik, Ticketing, Security, Vermittlung, Kommunikation etc. Die ab 20 Uhr verordnete Ausgangssperre bis 6 Uhr machte einen Kulturbetrieb unmöglich.
Trotzdem stiegen die Corona-Infektionszahlen in Österreich weiter dramatisch an. Das Gesundheitssystem stieß zunehmend an seine Kapazitätsgrenzen, eine Triage drohte. Die stark ansteigende Kurve an Neuinfektionen – mit 9.586 neuen Fällen und mehr als 100 Toten/Tag (Übersterblichkeit am 13.November) – zeigte, dass die Verschärfungen der Maßnahmen Anfang November offenbar nur sehr wenig Wirkung hatten. Gemessen an der Sieben-Tages-Inzidenz, die Infektionszahlen im Zeitraum von einer Woche, war Österreich seit 12. November sogar global gesehen Spitzenreiter mit rund 860 Infektionen pro einer Million Einwohner.
Aufgrund der alarmierenden Zahlen hat die Regierung ab 17.November einen 2.harten Lockdown bis 6.Dezember verordnet. Um aber das Weihnachtgeschäft zu ermöglichen, wurden aber, dem Druck der Wirtschaft und der Bevölkerung nachgebend, die Öffnung des Einzelhandels vom 7. – 25. Dezember bewilligt.
3. harter Lockdown: 26.Dezember 2020 – 7.Februar 2021
Da durch die engeren Sozialkontakte bei Weihnachtseinkäufen und Weihnachtsfeiern stark steigende Neuinfektionen zu erwarten waren, hat die Regierung einen 3. harten Lockdown von zunächst 26.Dezember bis 24.Jänner 2021 beschlossen. Wegen der weiter hohen Neuinfektionen pro Tag durch die neu aufgetretene britische Virusmutation B.1.1.7 sowie der südafrikanischen Variante, die erstmals in Tirol (Bezirk Schwaz) auftrat, wurde der Lockdown bis zum 7.Februar verlängert. Die britische Mutante ist infektiöser, aggressiver und breitete sich in ganz Europa auf alarmierende Art und Weise aus. Um Virusinfektionen aufzudecken, wurde ein breites Angebot an Teststraßen aufgesetzt und „Testen, Testen, Testen“ als neue Strategie implementiert. Die Ausgangsbeschränkungen und die restriktiven Maßnahmen wurden verschärft. Seit 25.Jänner wurde der bisher gültige „Babyelefant“ als einzuhaltender Abstand auf 2 Meter ausgedehnt und die FFP2-Maske in Supermärkten, öffentlichen Verkehrsmitteln und in Ämtern verpflichtend vorgeschrieben.
Trotz der österreichweiten 7-Tagesinzidenz von 105 am 28. Jänner, beschloss die Regierung ab 8.Februar, aufgrund der immer geringeren werdenden Akzeptanz der Bevölkerung die Maßnahmen mitzutragen, eine Teilöffnung. Schulen, der Einzelhandel und körpernahe Dienstleistungen konnten unter strengen Auflagen (FFP2 Maske, Quadratmeterbegrenzung auf 20 m2 im Handel) wieder aufsperren. Die Gastronomiebetriebe und die Hotellerie dagegen blieben, und damit bereits fast die Hälfte des Jahres, geschlossen.
Obwohl die Infektionszahlen weiterhin hoch waren, erfolgte am 7.Februar aufgrund des Drucks der Wirtschaft, des Bildungssektors und der nachlassenden Bereitschaft der Bevölkerung (Resilienz) eine „vorsichtige“ Teilöffnung. Schulen, der Einzelhandel und köpernahe Dienstleistungen (z.B. Friseure) sowie Museen und Zoos konnten unter strengen Regeln nach monatelanger Schließung wieder in Betrieb gehen. Die Wirtschaft sollte dadurch wieder in Fahrt kommen. „Die Öffnungsschritte hätten rund 120.000 Menschen wieder in Beschäftigung gebracht“. Die Öffnung wurde von Virologen aber als hohes Risiko bewertet. Durch den Teillockdown befürchtete man einen weiteren Anstieg der Infektionszahlen. Am 15.Februar beschloss die Bundesregierung deshalb die Beibehaltung des Teil-Lockdowns.
Bundeskanzler Kurz verkündete am 19.Februar 2021 die „neue Strategie“ der massiven Ausweitung der Antigen-Tests als gangbaren Weg der Eindämmung der Pandemie. Die Zunahme der Neuinfektionen trotz Lockdown (eine Folge der Teilöffnung und der ansteckenderen Virusmutationen), wird, so die Meinung von Experten, durch die hohe Zahl an Testungen, die meisten in Europa, relativiert. Das hohe Risiko einer 3.Welle durch die Öffnung sprach aber gegen eine Lockerung („vulnerable Phase“, Christian Drosten). Der Druck der Wirtschaft, der Politik (Landeshauptleute) und des Sports war aber noch stärker. Die Devise lautete Schadensbegrenzung für die mit dem Rücken zur Wand stehenden Betriebe, von denen viele um ihre Existenz fürchteten und die schwerwiegenden Folgen für den Arbeitsmarkt, sowie die verheerenden sozialen Auswirkungen. Die Entscheidung einer Öffnung ab 15. März fiel am 1.März in einer Regierungserklärung. Beschlossen wurden, gegen die Meinung vieler Experten (vgl. Rendi-Wagner u.a.), regional unterschiedliche Lockerungen. Aufgrund einer stabilen 7-Tage-Inzidenz von 73 (der niedrigste Wert in Österreich) und seiner geographischen Lage, wurde Vorarlberg zur Testregion für die Effekte von Öffnungen. Ab 15.März könnten, so der Plan, Sport, Kultur und die Gastronomie, abhängig von der Entwicklung der Zahl an Neuinfektionen, wieder öffnen. Ab Mitte März, sollten Kinder- und Jugendsport in Vereinen im Freien österreichweit wieder erlaubt sein. Aufgrund der steigenden Neuinfektionen wurde dieser Plan wieder ausgesetzt. Die Regierung verfolgte nun ein regional abgestuftes Vorgehen. In Bezirken/ Gemeinden ab einer 7-Tages-Inzidenz von 400 war eine Ausreise nur mehr mit negativem Corona-Test möglich.
Die Krise riss ein Milliardenloch in den Staatshaushalt. Durch massive Staatshilfen, wie Kurzarbeit (Verlängerung bis Ende Juni, Fixkostenzuschuss und Umsatzersatz (80-90% im Dezember, 50 % im November und 30 % danach), ist der Schuldenberg der Republik stark gestiegen und betrug laut Statistik Austria im dritten Quartal 2020 79,1 % der Wirtschaftsleistung – ein Plus von 8% im Jahresvergleich. Die neuesten Wirtschaftskennzahlen waren eine Hiobsbotschaft. Österreichs Wirtschaftsleistung (BIP) ist laut Statistik Austria vom 28.September im zweiten Quartal 2020 – April bis Juni – um 14,3 % gegenüber dem Vorjahresquartal eingebrochen; im 1.Quartal betrug das Minus 3,4 %. Zum Vergleich: im Jahr 2019 ist die Wirtschaft noch um 1,4 % gewachsen. Es ist der stärkste Konjunktureinbruch und die schlimmste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Wirtschaftsleistung schrumpfte seit Weihnachten im Vergleich zum Vorjahr wöchentlich, laut Nationalbank und Wirtschaftsforschungsinstitut, um mehr als 10 %. Der stärkste reale Rückgang mit 61,1 % zum Vorjahresquartal und 65,2 % zum Vorquartal entfiel auf den Bereich Beherbergung und Gastronomie, gefolgt vom Unterhaltungs- und Kulturbereich, der gegenüber dem Vorjahresquartal um 35,3 % und zum Vorjahresquartal um 27,0 % abstürzte. Durch das Hilfspaket in der Gesamthöhe von 50 Milliarden Euro – bis zum 12. März wurden dafür laut Finanzministerium 33,539 Milliarden Euro für Kurzarbeit, Garantieübernahmen, Steuerstundungen, Soforthilfe, Umsatzersatz, Härtefallfonds, Fixkostenzuschuss, rechtsverbindlich zugesagt oder ausbezahlt – wurden Firmenkredite, Steuern und Sozialversicherungsbeiträge gestundet. Nach Auslaufen dieser Stützungsmaßnahmen ist mit einer Pleitewelle zu rechnen.
Österreich, dessen BIP besonders vom Tourismus abhängig ist, erlitt durch die monatelangen Lockdowns und Reisebeschränkungen den zweitstärksten Wirtschaftseinbruch in der EU. Von Oktober bis Dezember sank die Wirtschaftsleistung um 4,3 % gegenüber dem dritten Quartal 2020; das mit Abstand schlechteste Ergebnis in der Euro-Zone. In Österreich betrug das Minus gegenüber dem vierten Quartal 2019 sogar 7,8 %, in der EU nur 4,8 %; der zweitschlechteste Wert vor Italien.
Ende Jänner 2021 waren in Österreich 535.470 Personen arbeitslos oder befanden sich in Schulung und rund 470.000 Personen in Kurzarbeit. Durch Insolvenzen größerer Unternehmen (vgl. ATB) und Massenkündigungen (vgl. SWAROVSKI, MAN) war ein weiterer Anstieg zu befürchten. Ganze Regionen waren davon betroffen.
Die Arbeitslosenquote stieg Ende Jänner 2021 in Österreich laut Arbeitsmarktservice (AMS) auf 11,4 %. Es ist die größte Arbeitsmarktkrise seit dem Zweiten Weltkrieg. Am stärksten betroffen waren die Hotellerie und die Gastronomie mit 79.584 Personen ohne Job; ein Plus von 114 % gegenüber Ende 2019. Den stärksten Anstieg verzeichnete Tirol mit plus 129,5 %. Zu erwarten ist eine zunehmende neue Armut durch massive Einkommensverluste, sinkender Kaufkraft, wachsender sozialer Ungleichheit und Angst vor einem sozialen Abstieg.
Am 21.Dezember 2020 stieg die Hoffnung im Kampf gegen die Pandemie („Licht am Ende des Tunnels“). Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) gab endlich grünes Licht für den Einsatz des COVID-19-Impfstoffs von BIONTECH/ PFIZER. Es war der erste Impfstoff gegen COVID-19, der in der EU zugelassen wurde. Die Zahl der Impfdosen, auf deren Kauf die einzelnen Mitgliedsstaaten Anspruch haben, richtete sich nach der Bevölkerungszahl. In Österreich starteten die Impfungen am 27.Dezember 2020, beginnend mit Pflege- und Altersheimen. Bis die breite Bevölkerung in den Genuss der Impfung kommt, wird es aber noch Monate dauern, weil der Impfstoff weder von der Menge noch von der schwierigen Logistik (Verteilung) her zur Verfügung stand. Erschwerend war die Lagerungsanforderung des Impfstoffs von BIONTECH/ PFIZER (Kühlung auf -70 Grad Celsius) und die Notwendigkeit einer 2. Impfung innerhalb von 28 Tagen. Ab 19. Jänner 2021 stand auch der von der EMA zugelassene und vom US-Pharmakonzerns MODERNA entwickelte Impfstoff, wenn auch zunächst nur in kleinen Mengen, in Österreich zur Verfügung. Beide Vakzine sollen 90 % Schutz bieten. Der 3. COVID-19 Impfstoff des Pharmakonzerns AstraZeneca, in Kooperation mit der Universität Oxford entwickelt, wurde Ende Jänner durch die EMA in der EU, in Österreich aber zunächst nur für die Altersgruppe ab 64 zugelassen, später auch für die Altersgruppe 18 bis 64 Jahre freigegeben. In mehreren Ländern wurde die Impfung wegen der kolportierten gefährlichen Nebenwirkungen (Thrombosen) aber ausgesetzt oder nur für die Altersgruppe ab 64 zugelassen. Ein gravierendes Problem waren die Lieferschwierigkeiten von AstraZeneca, die den Impfplan gefährdeten und die Weigerung vieler Menschen sich mit AstraZeneca impfen zu lassen, trotz der Versicherung der EMA, dass der Nutzen unvergleichlich größer ist als das Risiko der Nebenwirkungen.
Durch die bereits in Ostösterreich dominante gefährliche und tödliche britische Virusmutation wurde die Pandemie immer mehr zu einem „Marathonlauf“. Am 31.März 2021 wurden 3.687 Neuinfektionen registriert. Die Intensivkapazitäten kamen zunehmend an ihre Grenzen.
Aufgrund steigender Infektionszahlen durch die hochansteckende und gefährliche britische Mutante (bereits 90 % der Infektionen in Ostösterreich) und der stark steigenden Fälle jüngerer Patienten, die früher intensivmedizinisch behandelt werden müssen, drohte eine Überlastung der Intensivkapazitäten. Die Bundesländer der Ostregion (Wien, Niederösterreich, Burgenland) verhängten auch wegen der hohen Inzidenzwerte von ca. 300 einen Lockdown („Osterruhe“) von 1. bis 11.April. Da sich die Situation in den Intensivstationen weiter dramatisch war, erfolgte eine Verlängerung zunächst bis zum 18.April und am 12.April in Wien und Niederösterreich bis zum 2. Mai. Eine 24-stündige Ausgangsperre, Schließung des Handels und der körpernahen Dienstleistungen, sowie verschärfte Einschränkung der Sozialkontakte sollten zu einer Reduktion des Infektionsgeschehens führen. Auf Plätzen/ Orten mit Menschenansammlungen (z.B. Donaukanal, Stephansplatz, Karlsplatz etc.) war das Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend. Einkaufsfahrten in benachbarte Bundeländer waren untersagt. Erlaubt war weiterhin Take-away.
In Gemeinden/ Bezirken mit Inzidenzwerten von mehr als 400 (der ursprüngliche angepeilte Richtwert lag bei 50 bei dem Contact-Tracing möglich ist), war bei der Ausreise ein negativer COVID-19 Test erforderlich. Auch in ganz Österreich wurde die gefährliche britische Variante dominant, die Intensivstationen waren an der Grenze ihrer Kapazität. Bisher waren 9.770 Menschen an den Folgen von COVID-19 verstorben (Stand 14.April).