Am 19. Mai 2021 erfolgte die Öffnung der Gastronomie, der Beherbergung, von Veranstaltungen und im Sportbereich mit strengen Sicherheitsauflagen und der schrittweisen Lockerungen ab 10. Juni, sowie der Erleichterung im grenzüberschreitenden Reiseverkehr. Dies hatte positive Effekte auf die Entwicklung des Tourismus in Österreich.
Immer mehr Länder öffneten die Grenzen für Touristen. Griechenland, Italien, Spanien bereits Ende April zum Teil mit PCR-Pflicht bei der Einreise. Die Türkei dagegen sperrte aufgrund der stark steigenden Neuinfektionen die Grenzen Ende April. Die Urlauberwelle rollte vor allem nach Italien, Griechenland, Spanien. Aufgrund steigender Infektionszahlen (vgl. Mallorca) kam es aber immer wieder zur Verschärfung der Einreisbestimmungen (PCR-Test, Quarantäne bei der Rückreise) und zu neuerlichen Clusterbildungen wie in Kroatien mit verschärften Einreisekontrollen und langen Wartezeiten bei der Rückreise.
Die Öffnung der wichtigsten Urlaubsdestinationen 2021 hatte im Vergleich zum Jahr 2020, als viele Österreicher aufgrund der CORONA Situation in Österreich Urlaub machten und sich dort ansteckten, nachteilige Auswirkungen für den österreichischen Tourismus. Auch viele europäische Touristen wählten nach Erleichterungen des grenzüberschreitenden Reiseverkehrs Warmwasserdestinationen. Nach wie vor nicht erholt hat sich der Fernreisetourismus. In Österreich ist davon vor allem Wien betroffen.
Entwicklung der Nachfrage in Österreich vom Jänner - August 2021
Nach einem Nächtigungsminus von 90,7 % und -92,7 % der Ankünfte (Einnahmen nominell -90,6 %) in der Wintersaison2020/21, wurde nach Schätzungen des Wifo für die Sommersaison 2021 ein Nächtigungsplus von 22,5 % gegenüber 2020 erwartet; ein Minus von 16,5 % im Vergleich zum Vorkrisenniveau 2019.
Die Entwicklung der Nachfrage von Jänner bis August 2021 war durch den Lockdown bis 19.Mai bestimmt. Der Tourismus nahm nur langsam wieder Fahrt auf. In diesem Zeitraum wurden in Österreich rund 50 Millionen Übernachtungen registriert, ein Minus von 38,5 % gegenüber 2020 (Inländer – 18,0 %, Ausländer -46,9 %). Nur das Burgenland konnte ein kleines Plus von 2,4 % erreichen, bei den Ausländern sogar ein Plus von 18,8 %. Am stärksten vom Rückgang der Übernachtungen betroffen waren die westlichen Bundesländer mit einem Minus von rund 50 % und Wien mit -39 %. Geringer war der Rückgang der Übernachtungen der Inländer. Am besten waren die Ergebnisse für die Bundesländer Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich und Kärnten. Auch die Zahl der Touristen ging stark zurück. Eine Ausnahme war das Burgenland mit einem Plus von 9 % an ausländischen Touristen (Statistik Austria).
Tab. 14: Übernachtungen in allen Beherbergungsbetrieben in Österreich: Jänner – August 2021. Veränderung zum Vorjahr in Prozent
Quelle: Statistik Austria
Tab.15: Ankünfte in allen Beherbergungsbetrieben: Jänner – August 2021. Veränderungen zum Vorjahr in Prozent

Quelle: Statistik Austria
Das Ausbleiben von ausländischen Touristen betraf alle Quellmärkte. Den stärksten negativen Effekt hatte der massive Rückgang der deutschen Touristen, den wichtigsten Herkunftsmarkt, mit rund 35 %.
Tab.16: Ankünfte in Österreich: Jänner – August 2021 aus Hauptherkunftsländern.Veränderung zum Vorjahr in Prozent
Quelle: Statistik Austria
Alle Beherbergungsbetriebe waren vom Ausbleiben der Touristen betroffen mit Rückgängen um mehr als einem Drittel.
Tab. 17: Ankünfte in Österreich: Jänner bis August 2021 nach Beherbergungskategorien. Veränderung zum Vorjahr in Prozent
Quelle: Statistik Austria
Die Nächtigungszahlen sind auf dem Niveau von 1970
Coronabedingte Betriebsschließungen (nur Dienstreisen und Kuraufenthalte waren erlaubt) und internationale Reisebeschränkungen bzw. Reisewarnungen, Quarantänebestimmungen und Lockdowns, haben die Tourismuswirtschaft in Österreich schwer getroffen. Der heimische Tourismus hat auch im 2. Jahr der Pandemie ernorme Einbußen erlitten. Laut Statistik Austria (Meldung 26.1.2021) gingen die Übernachtungen gegenüber 2020 nochmals um fast 19 % auf 79,57 Millionen zurück. Das waren um 48 % weniger als im Jahr 2019 vor der Pandemie. Wie dramatisch diese Einbrüche waren, ist der Vergleich mit 1970. Damals wurden 79,52 Millionen Übernachtungen in Pensionen, Hotels und Ferienwohnungen registriert. Die Zahl der Übernachtungen aus dem Ausland verringerten sich um fast 25 % auf ca. 50 Millionen, jene aus dem Inland um 6,3 % auf 29,6 Millionen. Die für den österreichischen Tourismus so wichtigen Übernachtungen deutscher Gäste gingen um 16,6 % auf 32,1 Millionen zurück. Trotzdem machten 2021 mehr Deutsche in Österreich Urlaub als Inländer (Statistik Austria).
Auch die Zahl der Ankünfte ging gegenüber 2020 um 11,5 % auf 22,15 Millionen zurück. Der Einbruch war bei den ausländischen Gästen mit 15,6 % auf 12,73 Millionen durch die Restriktionen stärker als bei den inländischen Gäste, aufgund geringerer Auslandsreisen, mit einem Minus von 5,3 % auf 9,42 Millionen (Statisitk Austria).